Es braucht in Binningen bezahlbare, grosszügige Wohnungen und einen lebenswerten Aussenraum, wo sich Familien, Studierende sowie Seniorinnen und Senioren gleichermassen wohlfühlen. Dies das Fazit der öffentlichen Podiumsdiskussion, welche wir am 7. Februar zum Thema «Wohnen und Wohnlichkeit» veranstalteten.
Auf dem Podium diskutierten die Einwohnerräte Ralph Büchelin, Lewin Lempert und Jonathan Noack sowie Einwohnerratskandidatin Gaida Löhr, wie sie erreichen möchten, dass sich alle, unabhängig von Einkommen und Alter, das Leben in Binningen leisten können, in einer Umgebung, die zum Verweilen einlädt.
Wohngenossenschaften fördern
Einen Input zur Diskussion lieferten Jörg Vitelli und Samuele Tirendi. Vitelli ist Präsident der Wohnbaugenossenschaften Nordwestschweiz. Genossenschaften lösten den Generationenvertrag ein, sagte Vitelli. Kinder und Enkel profitierten von den Wohnungen, welche die Grosseltern preiswert gebaut haben. Die Genossenschaft sei eine Alternative zum Stockwerkeigentum und fördere ein gutes Wohnen in der zweiten Lebenshälfte, wie es die von Mitgliedern der SP Binningen gegründete Wohngenossenschaft Waldeck tut.
Der Architekt Samuele Tirendi arbeitet für die Denkstatt sàrl, die Quartiere, Areale und Gebäude entwickelt. In Wohnquartieren brauche es Freiräume, wo sich verschiedene Menschen und Generationen treffen, Räume, die Kultur, Spielen, Sport, Gewerbe und Gastronomie zusammenbringen, so Tirendi. Als Beispiel nannte er das Gundeldingerfeld.
Die SP Binningen setzt sich ein
Die SP Binningen setzt sich seit Jahrzehnten für bezahlbares Wohnen in einer lebenswerten Umgebung ein. Mit der erfolgreichen Bodeninitiative wurde verhindert, dass die letzten Landreserven der Gemeinde verkauft werden können. Zurzeit ist die SP mit verschiedenen Vorstössen im Einwohnerrat aktiv. Ein Postulat setzt sich für bezahlbare Wohnungen auf dem Spiesshöfli-Areal ein, ein weiteres für Quartiertreffpunkte in der ganzen Gemeinde und ein drittes für bezahlbare Kitas.
Gaida Löhr wies darauf hin, dass lebenswertes Wohnen gerade für Familien und im Alter wichtig sei. Lewin Lempert sagte, man müsse die Wohnlichkeit dort stärken, wo die Bedingungen weniger angenehm sind, etwa an der Hauptstrasse. Ralph Büchelin möchte generationendurchmischte Wohnformen fördern. Und Jonathan Noack findet, die Gemeinde dürfe mutiger mit dem öffentlichen Raum umgehen. Eine riesige Fläche werde für zu viele Parkplätze verschenkt.