Es kommt immer wieder vor, jetzt allerdings schon länger nicht mehr: Die Einwohnerratssitzung lief für uns nicht gut. Und das lag zumindest zum Teil an den zahlreichen Abwesenheiten auf unserer Ratsseite. Insgesamt fünf Stimmen fehlten, zählt man diejenige der Mitte grosszügig mit dazu. Entsprechend fielen die kleinen Entscheidungen, die zu treffen waren, allesamt zu unseren Ungunsten aus: Ein bürgerlicher Antrag hier, der durchkam, die unnötige Überweisung eines Geschäfts in eine Spezialkommission dort. Fazit: Präsenz im Rat ist wichtig. Es darf absolut einmal jemand fehlen. Aber kumulierte Absenzen schlagen sich in den Abstimmungen nieder, die Gegenseite dankt.
Die Jahresrechnung wurde genehmigt und vom Bilanzüberschuss der grösste Teil (CHF 3,5 Mio.) für künftige Investitionen in der finanzpolitischen Reserve parkiert, ein sinnvoller Entscheid. Die Vorlage mit dem Kredit für ein Schulhausprovisorium (bedingt durch die Schüler- und Klassenprognosen für die kommenden Jahre) wurde in die Spezialkommission Schulraumplanung überwiesen, wo sie selbst bei (unwahrscheinlichem!) optimalem Timing der Behandlung unnötige Verzögerungen erleiden wird. Das neue Kabelnetzreglement wurde genehmigt.
Zum Ende der Sitzung mussten wir uns leider von Anina Weber verabschieden, die aus Binningen wegzieht. Wir schliessen uns dem Dank und dem Lob des Einwohnerratspräsidenten an. Dein kluger Kopf und die direkten Worte werden unserer Fraktion fehlen, liebe Anina – und dein jugendlicher Elan sowieso! Wir wünschen dir und deiner Familie nichtsdestotrotz das Beste am neuen Wohnort.
Und ganz zum Schluss gab Stephan Appenzeller das Ratspräsidium an Sven Inäbnit von der FDP weiter. Danke, Stephan, für die hervorragende Arbeit, die sich längst nicht in minutiöser Vorbereitung und souveräner Leitung der Sitzungen erschöpfte, auch wenn die Repräsentationspflichten coronabedingt grösstenteils weggefallen waren. Was du hinter den Kulissen an Koordinationsaufwand geleistet hast, ist enorm. Dein Nachfolger tritt in grosse Fussstapfen!
Viele Ratsmitglieder genossen im Anschluss an die Sitzung noch den Apéro im Baselbieter, auf den Bildschirmen flimmerte der aufregendste Match der letzten SchweizerFussball-Jahrzehnte, aus den Fenstern ertönten in beängstigend schnellem Wechsel Freuden- und Verzweiflungsschreie. Wir wissen, wie die Sache ausgegangen ist!
Mit diesem Stimmungsbild wünschen wir allen eine erholsame Sommerpause.
Simone Abt, Fraktionspräsidentin