Gegen ein weiteres beratendes Grüppchen, das unsere Bildungsdirektorin bei der Entscheidungsfindung in ihrer Direktion unterstützen darf, wäre im Prinzip nichts einzuwenden. Dafür brauchen wir aber weder eine Gesetzesänderung noch eine Volksabstimmung. Die Bestellung von regierungsrätlichen Kommissionen – wie der vorgesehene Beirat Bildung eine wäre – ist einzig und alleine Sache der amtierenden Direktionsvorsteherin. Warum also diese Vorlage?
Einmal mehr wird versucht, den unbequemen Bildungsrat abzuschaffen. Dieser stammt noch aus dem 19. Jahrhundert, aus einer Zeit, in welcher die Bildung einen so grossen Stellenwert hatte, dass dafür eine unabhängige Instanz geschaffen wurde. Wie auch die Gerichte (die Judikative) sollte diese «Edukative» dem Zugriff der Regierung, welche stark unter dem Einfluss des täglichen politischen Kräftespiels steht, ein Stück weit entzogen sein.
Es ist nun das vierte Mal in relativ kurzer Zeit, dass das Volk gefragt wird, ob es inskünftig auf den Bildungsrat verzichten möchte. Bis jetzt hat sich der Souverän stets zum Bildungsrat bekannt. Mit gutem Grund, meine ich. Der Bildungsrat gibt dem Bildungswesen Stabilität, lenkt den schweren Ozeandampfer Bildung mit Weitblick. Diese Langsamkeit braucht die Schule, Hauruck-Übungen schaden ihr. Heute mehr denn je.
Bitte stimmen Sie NEIN zum Beirat Bildung – und damit ja zum Baselbieter Bildungsrat.
Simone Abt, Landrätin SP