Bildung nur für Lehrpersonen?

Bei den Abstimmungskommentaren zu den Bildungsinitiativen zum Lehrplan 21 und den Fächerverbünden könnte man meinen, es ginge in der Schule nur um die Lehrpersonen. In der Volksabstimmung zur Harmonisierung der Bildungsziele dem „Bildungsartikel“ in der Bundesverfassung haben jedoch 90.7% der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zugestimmt, weil es ihnen um die Schülerinnen und Schüler ging. Besonders auch bei uns in der Nordwestschweiz, wo die Kantonsgrenzen ganz besonders nah zusammenliegen. Schülerinnen und Schüler aus allen vier Kantonen der Nordwestschweiz besuchen die Berufsbildung und die weiteren Schulen der Sekundarstufe II (WMS, FMS und Gym). Nun wird so getan, als ob das Baselbiet eine Insel wäre und einen eigenen Weg gehen könne, ohne sich abseits zu stellen. Aber ohne gemeinsame Ziele gibt es keine gemeinsamen, vergleichbaren Volksschulabschlüsse und ohne gleiche Fächerorganisation keine gemeinsame Lehrpersonenbildung. Basel-Land als gallisches Dorf mit seinem eigenen Zaubertrank. Den Schülerinnen und Schülern ist damit ein Bärendienst erwiesen. Sie sind die Exoten in der Nordwestschweiz und stramm einzelfachlich ausgebildet, ob es im Unterricht sinnvoll ist oder nicht. In der Abstimmung vom 5. Juni geht es also auch darum, ob wir unseren Lehrpersonen eine Weiterbildung zutrauen und uns damit den gemeinsamen Zielen der Lehrpläne der übrigen Schweiz angliedern oder ob wir lieber beim Alten bleiben. Ich bin überzeugt, dass wir den Lehrpersonen der Sekundarstufe ebenfalls eine Weiterentwicklung zutrauen können, wie sie die Lehrpersonen der Primarstufe bereits geleistet haben. Zugunsten einer Laufbahn für die Kinder, die mit einem gemeinsamen Lehrplan vom Kindergarten bis in die Sekundarschule aufeinander abgestimmt ist und eine Anschlussfähigkeit an die übrige Schweiz sicherstellt.

Stephan Zürcher

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