Die Kinder lernen: Mit Essen spielt man nicht. Doch die Spekulanten sehen das anders. Sie kaufen zur Erntezeit Agrarrohstoffe und Grundnahrungsmittel in riesigen Mengen und versuchen, den Preis zu drücken. Als Folge davon, verdienen die Bauern viel zu wenig daran. Bisweilen nicht einmal genug, um den Aufwand zu decken. Sie müssen sich verschulden. Indem die Spekulanten dann die Nahrungsmittel zurückhalten, treiben sie die Preise in die Höhe. Die Menschen in den Ländern des Südens können sich das Essen nicht mehr leisten.
Die Spekulationsstopp-Initiative will die Preisschwankungen eindämmen. Sie schützt aber die Bauern und sieht vor, die terminliche oder preisliche Absicherung bestimmter Liefermengen von Agrarrohstoffen zu erlauben, wenn Produzenten und Händler beteiligt sind. Verboten wären jedoch Geschäfte zwischen Akteuren aus dem Bankensektor und anderen Bereichen ausserhalb des Agrar- und Industriesektors.
Die Gründe für die Preisentwicklung auf dem Weltmarkt sind komplex und das Problem muss weltweit gelöst werden. Doch die Annahme der Initiative wäre ein markantes Signal aus der Schweiz.
Karin Müller, Einwohnerratskandidatin SP