Ein Recht auf Dunkelheit – und Sicherheit

Ich mag es, wenn es nachts irgendwann so dunkel wird, dass man nur noch Mond und Sterne sieht. In einer Agglomeration gibt es das nicht, auch nicht, wenn die SP-Initiative umgesetzt wird: die  Strassenlaternen bleiben an, und wer Licht bracht, schaltet es an, drinnen und draussen.
Die Bürgerlichen befürchten einen Verlust an Freiheit und Sicherheit. Ist die Freiheit, nachts nach 1.00 Uhr nicht genutztes Licht und Reklame brennen zu lassen, wichtiger als das Recht auf etwas mehr Dunkelheit, dann müsste man auch das Recht auf Nachtruhe zu Gunsten der Freiheit auf nächtliche Musik und Unterhaltung abschaffen.
Und die Sicherheit? Ich gehöre zu den Frauen, die nur ungern im Dunkeln allein heimgehen. Deshalb habe ich für ihr Bedürfnis nach Sicherheit sehr viel Verständnis. Menschenleere, dunkle oder halbdunkle Strassen können Ängste auslösen, Schaufenster- und andere Neonreklamen, Gebäudebeleuchtungen helfen da allerdings gar nichts.
Allerdings halten sich gewaltbereite Täter meist dort auf, wo sie mit potentiellen Opfern rechnen können und diese auch sehen. Wenn wir die Ängste der Spätheimkehrer ernst nehmen, müssen wir andere Massnahmen ergreifen, etwa das Ruftaxi die ganze Nacht weiter führen.

Gaida Löhr, Einwohnerrätin SP

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