Nein zur zweiten Gotthardröhre

Wer weiss, wo ich wohne, kennt auch meine politischen Haltungen zu aktuellen nationalen Themen, gerne hänge ich eine Fahne raus und helfe so, einem Anliegen Öffentlichkeit zu verschaffen.

Leider nur einen kleinen Kleber am Velo habe ich, um die Meinung zur 2. Gotthardröhre kundzutun. Ich verstehe nicht, warum ein neues milliardenteures Projekt beschlossen werden soll, bevor die neu geschaffenen Möglichkeiten ihre Wirkung entfalten können. Schon ab Mitte 2016 kann mit dem neuen NEAT-Tunnel der positive Trend zum Güter-Schienenverkehr vorangetrieben werden. Mit der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene lösen wir nicht nur Stau-, sondern auch Umwelt-Probleme.
Das Argument, das Tessin wäre während der notwendigen Sanierung des Gotthardstrassentunnels abgeschnitten, zieht nicht. Ein Autoverlad, wie er durch den Lötschberg bestens funktioniert, ist bereits angedacht worden, und kostet einen Bruchteil des Budgets für die zweite Röhre. Zudem wird das Tessin dank der NEAT schneller erreichbar sein. Noch im Dezember 2014 äusserte SBB Cargo: «Mit dem neuen Gotthardtunnel rücken das Tessin und die Deutschschweiz beziehungsweise das Tessin und die Romandie viel näher zusammen.»
Durch den Gotthard-Strassentunnel fahren im Schnitt 17’000 Fahrzeuge pro Tag. Bei den LKWs ist der grösste Teil Transitverkehr, Binnentransporte sind ein kleiner Anteil. Mehr sollen es nicht werden! Mit einer 2. Röhre steigt das Verkehrsaufkommen; das würde auch die Verkehrssituation im Raum Basel noch verschärfen.
Österreichs Ministerin versucht bereits, den Brenner für den Transitverkehr unattraktiv zu machen. Und wir haben am 28.Februar die Chance zu verhindern, dass in absehbarer Zeit mehr als jeder zweite Lastwagen in Nord-Süd-Richtung durch den Gotthard fährt, anstatt auf die Schiene umzusteigen. Darum ein klares Nein.

Barbara Jost, Gemeinderatskandidatin (bisher) SP

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