Verkehrte Welt an der Sitzung des Einwohnerrats vom 23. September 2019

Dank den Bürgerlichen haben wir jetzt an zwei Nachmittagen ein Ruftaxi zum Friedhof. Man staune, Ruftaxi, das war doch immer unser Anliegen!

Aber das hat der Gemeinderat aus Brigitte Strondls Forderung nach Erschliessung des Bruderholz mit öffentlichem Verkehr gemacht, ein Ruftaxiangebot. Zugegeben, es ist nicht sehr weit aufs Bruderholz, aber für viele Menschen ist der Aufstieg doch sehr anstrengend, besonders für Ältere, Eltern mit Kleinkindern etc. Auch wohnen nicht viele Menschen dort, aber das Bruderholz dient der Naherholung mit Spazieren, Drachen-Steigen-Lassen, Sonnenbad, Familiengärten oder einem Besuch auf dem Friedhof, der Kunsteisbahn oder zur Sternwarte. Mit dem neuen Werkhof wird der Gang aufs Bruderholz zum Arbeitsweg für die Angestellten und zur Anlaufstelle für Menschen, die beim Werkhof besonderen Abfall entsorgen wollen. All das an zwei Nachmittagen in der Woche mit dem Ruftaxi, das bringt es nicht. So kann man beweisen, dass kein Bedarf vorhanden ist. Mit den Grünen stimmten wir für Rückweisung; aber den Bürgerlichen gefällt das Konzept.

Auch bei den Kitas haben wir knapp verloren, keine Subventionen für besondere Leistungen, und so kann die Gemeinde im Vergleich zu früher jährlich etwa 700’000 Franken sparen.

Auch Simone Abts Postulat zu einem adäquaten Unterhalt des Hallenbads wurde abgelehnt, das sei ja selbstverständlich! Ja, für uns schon!

Gewissermassen in eigener Sache hat es der Einwohnerrat knapp abgelehnt festzulegen, dass in Spezialkommissionen alle Fraktionen vertreten sein sollen (mit Stichentscheid). Dafür hat er ein Postulat überwiesen mit dem Auftrag, dass der Gemeinderat Verwaltung und Politik schlanker und effizienter gestalten soll. Demokratie ist immer schwerfällig und langsam, dafür macht sie auch selten absurde Schnellschüsse.

Erfreulich war an dieser Sitzung, dass wir in all diesen Geschäften gemeinsam mit den Grünen stimmten und oft mit der halben CVP – deshalb war es meistens sehr knapp. Wenn wir bei den Wahlen minim zulegen, können wir so in einigen Bereichen Mehrheiten erreichen.

Gaida Löhr, Fraktionspräsidentin

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