Leserinnenbrief: Sind unsere Kinder mit zwei Fremdsprachen auf der Primarstufe wirklich überfordert?

Die Primarschule dauert seit 2015 sechs Jahre. Seither lernen unsere Kinder auf der Primarstufe zwei Fremdsprachen kennen: Französisch ab der dritten, Englisch ab der  fünften Klasse. Gerade Englisch macht den Primarschulkindern Spass, weil sie dieser Sprache im Alltag häufig begegnen. Aber noch bevor irgendwelche Evaluationen über das neue Fremdsprachenkonzept vorliegen, soll nun das Fach Englisch wieder aus der Primarschule verschwinden, weil die Starke Schule Baselland die Mehrsprachendidaktik nicht gut findet.

Die Initiative «Stopp der Überforderung durch sprachlastigen Unterricht» schüttet das Kind mit dem Bade aus. Konzepte können durchaus Mängel haben, neu entwickelte Lehrmittel können Nachbesserungsbedarf aufweisen, neue Methoden nicht die gewünschte Wirkung zeitigen. Jede Entwicklung basiert auf Versuch, Erprobung, Kritik und Korrektur. Werden Fehler entdeckt, sind diese zu beheben, keine Frage.

Was jedoch nicht gelingen kann, ist der Versuch, die Zeit zurückzudrehen und durchgemachte Prozesse ungeschehen zu machen. Die Mehrsprachendidaktik entspricht neuen pädagogischen Erkenntnissen. Geben wir unseren Kindern eine Chance, sie zu testen. Und entwickeln wir sie, wo nötig, weiter.

Behalten wir Englisch auf der Primarstufe. Stimmen wir darum NEIN zur rückwärtsgerichteten Initiative – damit unsere Primarschule vorwärts kommt.

Simone Abt, Landrätin und Bildungsrätin

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